Als Blumeninsel bekannt, eignet sie sich wunderbar für Wanderferien.
Madeira liegt im Atlantik, gehört zu Portugal und hat ganzjährig sehr angenehme Temperaturen. Während einer Woche Ende September hat uns die Natur des Eilands und die vielen Möglichkeiten der Urlaubsgestaltung begeistert. Insgesamt haben wir knapp 50 Wander- und 800 Mietwagenkilometer zurückgelegt.
Anreise | Mietwagen
Edelweiss bietet ab Zürich Direktflüge nach Madeira (Funchal) und bringt Dich in ca. 3.5 Stunden auf die Insel. Den Mietwagen haben wir im Voraus via Sunny Cars gebucht. Ausschlaggebend war das Angebot, einen Zusatzfahrer und alle Versicherungen inklusive zu haben. Übrigens haben wir uns für einen Diesel entschieden, um an den Serpentinen und steilen Passagen mehr Spass zu haben.
Unterkünfte & Restaurants
Im Süden – Caminho do Verde 60, Arco da Calheta (Parkplätze vorhanden)
Die Unterkunft liegt ziemlich weit oben am Hang, ist modern & gemütlich eingerichtet und hat einen Pool mit Aussicht aufs Meer. Das Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft und täglich wechselnder Eierspeise war super lecker und abwechslungsreich. Eine Besonderheit war der frisch gebackene Kuchen und eine Flasche Madeira im Wohnzimmer, an denen sich alle Gäste bedienen konnten.
Restaurant-Tipp: 3km von der Unterkunft entfernt in Loreta befindet sich die empfehlenswerte Pizzeria Ristorante NAYE. Mein Highlight war das Gericht „halbe Pizza deiner Wahl mit halbem Salat“ serviert auf einem Pizzateller.
Im Norden – Casa Das Videiras, Sítio Da Serra D’Agua, Seixal (Parkplätze vorhanden)
Wer einmal im Museum wohnen möchte, muss hier her. Mitten in Seixal liegt dieses B&B mit drei Zimmern und so viel Deko, dass man sich erstmal in Ruhe umsehen muss. Von hier aus kannst Du den Norden der Insel am bestens erkunden und das Meer mit dem schwarzen Sandstrand ist nur 3 Minuten entfernt.
Restaurant-Highlight in Sao Vicente: Restaurante Lavrador am Berg gelegen mit einer Glasfront und Aussicht aufs Tal. Der Oktopussalat und Oktoupus als Hauptgericht war ein Gedicht und der beste, den wir in dieser Woche gegessen haben.
Im Osten – Hotel Alpino Atlantico, Estrada da Ponta Oliveira, 9125-031 Caniço (Parkplätze vorhanden)
Dieses Hotel gehört zu den Galo Resorts und die Mitbenutzung der anderen Anlagen ist inklusive. Die Lage zwsichen Funchal und dem Osten der Insel bietet einen guten Ausgangspunkt für Tagestrips.
Funchal – Die Hauptstadt der Insel
Parktipp: Funchal Car Park, Adresse: Av. do Mar e das Comunidades Madeirenses
Unsere Tagestour am Anreisetag
- Die Seilbahn Teleferico Funchal (übrigens mit schweizer Gondeln) nach oben nehmen & die Aussicht über die Bucht und Stadt geniessen.
- Rundgang auf dem Hügel mit Besuch des botanischen Gartens Parque do Monte – Parque Leite Monteira (kostenlos)
- Carreiros do Monte – die Korbschlittenfahrer besuchen. Eine Fahrt haben wir nicht unternommen, aber in der ersten Kurve die Schlittengäste beobachtet – herrlich.
- Durch die Altstadt schlendern und auf die Hausfassaden achten. Hier kannst du viel Kunstwerke entdecken.
- Die grosse Hafenpromenade ist auch ein Highlight der Stadt. Wer mag, kann bis zum Hotel CR7 von Cristiano Ronaldo spazieren.
- Restaurante Taberna Ruel, Adresse: Rua de Santa Maria 119
Unbedingt den Degenfisch mit Maracujasosse mmmhh
Wanderungen
Von Levadas habe ich das erste Mal bei der Urlaubsvorbereitung gelesen. Dabei handelt es sich um künstliche Wasserläufe, die den trockenen Süden mit Wasser aus dem regenreichen Norden versorgen. Entstanden sind diese bereits im 15. Jahrhundert und wurden mit der Zeit erweitert und verbessert. Viele Wanderungen auf Madeira führen auf einem Pfad an den Levadas entlang, was mir besonders gut gefallen hat.
Auf Visit Madeira findest Du sehr viele Infos, Tipps und Wandervorschläge für Deinen Aufenthalt.
Zwei auf einmal – Gut besucht, gehört aber zum Inselbesuch dazu
Parkplatz: grosser Parkplatz an der Regionalstraße (E.R. 110)
Ab diesem starten zwei Wanderungen, die Du wunderbar verbinden kannst. Angefangen mit der *Levada das 25 Fontes* (25 Quellen & Beschilderung PR6) und weiter die *Levada do Risco* (PR6.1) bis zum 100m hohen Wasserfall. Wir sind etwas zu spät gestartet, weshalb wir manchmal in den „Stau“ gekommen sind. Ziemlich populäre Levada mit vielen geführten Wandergruppen in verschiedenen Sprachen… Da freut man sich, wenn es für kurze Zeit eine „Überholspur“ gibt.
Einkehrmöglichkeit: Auf leckere Kuchen ins – Rabacal Nature Spot Cafe – mmhh lecker.
*Rundwanderung Ponta do Pargo im Westen*
Parktipp: Capela Nossa Senhora de Boa Morte in Lombada Velha
Der Weg startet an der Kapelle an welcher sich auch der erste Aussichtspunkt über die Steilküste befindet. Weiter geht es zu einem weiteren Aussichtspunkt und später durch ein paar Dörfchen, einen ziemlich steilen Teil nach oben und zum Abschluss gemütlich an der *Levada Pedregal* entlang wieder zum Startpunkt.
Verbinden kann man die Tour im Westen mit einer Seilbahnfahrt in Achadas da Cruz. Leider war sie geschlossen, weshalb wir für einen Abstecher weiter nach Porto Moniz fuhren. Spannend, dass das Wetter so anders ist, als auf der anderen Seite des Berges – eher grau und verhangen. Die Küste, Brandung und Naturpools sind dennoch schön anzusehen. Auf dem Heimweg nach Arco da Calheta haben wir den Weg über das Hochplateaus Paul da Serra genommen und waren plötzlich über den Wolken in der Sonne. Du solltest unbedingt einmal eine Fahrt über das Hochplateau einplanen.
Ein Muss – der höchste Gipfel der Insel *Vereda do Pico Ruivo (PR 1.2)*
Parkplatz an der Achada Teixeira
Natürlich wollten auch wir den höchsten Gipfel der Insel besuchen – Pico Ruivo mit 1861m. Unsere Wanderroute war die einfachste in der Auswahl und dauerte ca. 2 Stunden plus Fotostopps. Gestartet sind wir nach dem grossen Ansturm gegen 16.30 Uhr und ausser einer Hand voll Wanderer, waren wir allein auf dem super angelegten Pfad. Die Ausblicke in alle Richtungen sind gigantisch und ich empfehle jedem, der auf der Insel ist, mindestens diese easy Tour zu laufen – für Frühaufsteher vielleicht zum Sonnenaufgang.
Aussicht & dunkle Tunnel machen die *Levada Faja do Rodrigues* (PR16) ist sehr abwechslungsreich und zudem is sie wenig besucht. Zuerst läufst Du klassisch neben der Levada, zwischendurch öffnet sich der Blick auf Sao Vicente im Tal und dann erreichst Du die dunklen Tunnel, in denen Du besser eine Taschenlampe dabei hast.
Nach der Levada sind wir für ein Picknick an die Capelinha N. S. Fátima in Sao Vicente gefahren, um die Aussicht auf die Terrassengärten zu geniessen.
Fanal – Der Feenwald im Nebel
Parkplatz an der ER209
Der Lorbeerwald gilt als UNSECO Weltnaturerbe und versinkt öfter im Nebel. Am Nachmittag kurz vor halb 5 sind wir zur Wanderung durch den Feenwald aufgebrochen. Kurz nach dem Start in der Sonne liefen wir schon im Nebel, was den Spaziergang super spannend macht. Weit sehen kannst Du nicht und nach wenigen Schritten tut sich Neues auf und begeistert. Die Ruhe, der Nebel, das Tropfen vom Baum – bieten eine sehr mystische Atmosphäre.
*Levada do Rei (PR18)*
Die Levada führt durch den Wald und legt manchmal einen weiten Blick ins Tal bis zum Meer frei. Wir haben etwas abgekürzt und an der „Dusche“ gekehrt. Nach knapp 10km wartet am Parkplatz eine gemütliche Einkehrmöglichkeit – Quinta Levada do Rei – mit leckeren Kuchen mmmhhh.
Von hier aus bietet sich ein Abstecher nach Santana an, um die – Casas Típicas de Santana – zu besuchen. Einst die traditionelle Wohnform, kann man heute verschiedene Spezialitäten von Madeira dort kaufen.
Aussichtspunkte
- Eira do Serrado auf 1096m „Etwas“ windig und ziemlich voll
- Miradourus do Paredao – Wenige Kilometer entfernt vom Eira do Serrado liegen diese zwei weniger gut besuchten Aussichtsplattformen mit Blick ins Tal und Funchal. Von hier aus kann dann eine kurvenreiche Strasse nach Funchal genommen werden.
- Aussichtsplattform Cabo Girão steht man auf 580m auf einem Glasboden an der Steilküste und geniesst den weiten Ausblick übers Meer und nach Funchal und in den Abgrund
Fazit
Bestens geeignet für alle Wandervögel und Naturliebhaber.
Sehr Spannend… Ja ich hoffe es gelingt mir einmal eine reise dorthin?🤔
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